SCHLEPPBOOT SCHAFFHAUSEN
Die Schleppboot SCHAFFHAUSEN
Die Schleppboot ist auch unter Insidern nicht so bekannt, Hans Studer, erster Steuermann der SCHAFFHAUSEN, hat mit freundlicherweise folgende Angaben gemacht.
Die Schleppboot BASEL, so der ursprüngliche Name, wurde 1930 bis 1931 auf der Meidericher Schiffswerft gebaut und kam am 13.03.1931 für den Deutschen Wasserbau mit Heimathafen Breisach, in Fahrt. Die Boot war als sogenannte Bereisungsboot zwischen Strassburg und Basel im Einsatz. Die Rheinregulierung zwischen Straßburg und Basel im Jahr 1931 war ein bedeutendes Projekt zur Verbesserung der Schiffbarkeit und Hochwassersicherheit des Rheins. Diese Maßnahmen umfassten den Ausbau und die Begradigung des Flusses, um die Navigation zu erleichtern und Überschwemmungen zu verhindern
Die Schleppboot BASEL hatte folgende Abmessungen:
- L 32.85 m
- B 6.08 m
- 1 m Tiefgang
- Motorisierung: 2 Sulzer Maschinen 4 Zylinder / 2 Takt, Typ RKON mit je 270 PS
- Kosten: 157`000 Reichsmark
1939 wurde die Schleppboot BASEL und das Schwesterschiff Schleppboot FREIBURG, auf Befehl der Deutschen Wehrmacht, im Hafen des Wasserbaus in Breisach versenkt! Man hat scheinbar Angst, dass die beiden Schlepper den Franzosen in die Hände fallen könnten.
Nach dem Krieg, am 31.01.1946, wurden die Schlepper gehoben und auf der Werft in Strassburg wieder in Stand gestellt. Der Zustand muss aber katastrophal gewesen sein. Die Maschinen mussten in Winterthur, bei Sulzer, komplett überholt resp. revidiert werden. Am 15.10.1946 konnte die Schleppboot BASEL ihren Einsatz beim Deutschen Wasserbau wieder aufnehmen.
1956 wurde die Schleppboot Basel von der Schweizer Reederei übernommen und auf der Werft in Strassburg für den Einsatz vorbereitet.
1957 wurde die Schleppboot SCHAFFHAUSEN anlässlich einer kleinen Feier getauft und übernommen. Der erste Kapitän war Robert Augsburger, ehemaliger Kapitän der Räderboot Bern und der erste Steuermann war Hans Studer.
Die Schleppboot SCHAFFHAUSEN war vor allem im Oberrhein beim Vorspannen eingesetzt. Mit diversen Modernisierungen und Anpassung sowie neuer Propeller wurde die Schleppboot, die nicht so stark motorisiert war immer wieder auf dem neusten Stand gehalten. Als eines der ersten Schiffe der Schweizer Reederei, bekam die Schleppboot auch Funk, nicht zur grossen Freude des Kapitäns Augsburger.
1969 wurde die Schleppboot SCHAFHAUSEN an einen Makler in Dordrecht verkauft. Leider gibt es danach keine weiteren Aufzeichnungen über den Verbleib des Schiffes. Es muss aber davon ausgegangen werden, dass die Schleppboot SCHAFFHAUSEN in den grossen Schiffsfriedhof eingefahren ist.
Peter Morgenthaler, 27.09.2024